Bunker

 

GSSD Flugplatz Brand

 

Bunkertyp : Monolith, A 12.8, A 15.8, Trapezdeckung
Etagen : 1, 2
Zustand : schlecht
Direktlink Bildergalerie : GSSD Flugplatz Brand, Gefechtsstand neu
Direktlink Bildergalerie : GSSD Flugplatz Brand, Flugplatz und GS alt

 

Bei dem Örtchen Brand im Spreewald befand sich der Flugplatz eines Jagdbomberregimentes der GSSD. Es handelte sich dabei um eine Nachnutzung beziehungsweise Umbau eines ehemaligen Feldflugplatzes der Luftwaffe, welcher 1938 entstand und nur aus einer 1000 m langen Graslandebahn und wenigen Gebäuden bestand. Dieser wurde abgerissen und im Verlaufe der Jahre bis zum Abzug der sowjetischen Truppen neu errichtet und immer weiter ausgebaut. So entstanden insgesamt 3 Start- und Landebahnen, eine davon als Reservebahn. Die beiden Haupt-SLB besaßen eine Länge von 2500 m, die Länge der Reservebahn betrug 2000 m. Errichtet wurden neben über 30 A 12.8 Bogendeckungen ausserdem 10 der selteneren trapezförmigen Flugzeugdeckungen. Ebenfalls entstand im südlichen Bereich ein Unterkunftsbereich mit Wohnungen für Offiziersfamilien und eine Schule. Am Flugplatz befanden sich 2 Munitionslager mit mehreren Lagerbunkern. Ein paar Kilometer westlich wurde eine S-125 Feuerstellung errichtet.

Zum Flugplatz gehörte zunächst, etwas abgesetzt, ein kleiner, mittlerweile ausgebrannter und zum Fledermausquartier umfunktionierter Kommandopunkt. Dabei handelte es sich um einen einetagigen monolithischen Bunker mit 2 Zugängen an beiden Enden und den Außenmaßen von circa 30 m x 16 m. Später errichtete man einen Gefechtsstand nahe den SLBs und hielt den Altbau nur noch in Reserve. Für den Neubau wurde eine Bogendeckung vom Typ A 12.8 in der üblichen Weise ausgebaut, sprich, man mauerte das Innere zu einem zweietagigen Bunker aus. Der Zugang erfolgte über an beiden Enden der Bogendeckung errichtete, monolithische Kopfbauten mit jeweils einem Tambour, im Inneren der Deckung befand sich an einem Ende der Führungsaal, der schwarze Wandanstrich in diesem deutet auf eine ehemals vorhandene Lagekarte oder ein Planchette hin. Ansonsten sind nur noch Reste der LTA und den sanitären Anlagen im Bauwerk zu finden, die restlichen Räume wirken besenrein.

In einiger Entfernung befand sich das Sonderwaffenlager des Flugplatzes, baugleich den Lagerbunkern bei Lärz und Finsterwalde.

Zum heutigen Zustand des Flugplatzes: Nach dem Abzug der GSSD errichtete ein ehrgeiziges Unternehmen eine riesige Luftschiffwerft auf der nördlichen SLB, diese wurde hierzu abgerissen. Nach dessen Insolvenz wurde die riesige Werfthalle zu einer Tropenlandschaft mit Bademöglichkeit umfunktioniert und die südliche SLB teilweise in einen Parkplatz umgewandelt. In den meisten Bogendeckungen scheinen diverse Unternehmen ihren Müll abgeladen zu haben, eine Trapezdeckung beherbergt scheinbar einen Ziegenstall inklusive Wachhund. Eine A 12.8 wurde zum Restaurant umgebaut, die Unterkunftszone ist größtenteils abgerissen, ebenso verschwinden immer mehr Teile der Rollflächen. Vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis von einem ursprünglichen Flugplatz nicht mehr viel zu sehen sein wird... .

 

 

Bildergalerie: GSSD Flugplatz Brand, Gefechtsstand neu

 

Bildergalerie: GSSD Flugplatz Brand, Flugplatz und GS alt

 

 

Creative Commons Lizenzvertrag

© 2008 - 2025. Bitte das Urheberrecht beachten. Datenschutzerkärung