Bunker

 

Sonderwaffenlager "Lychen II" bei Himmelpfort

 

Typ : Lagerbunker für Spezialmunition
Bunkertyp : Monolith
Etagen : 1 (2)
Zustand : mäßig
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Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR exisitierten zwei zentrale Sonderwaffenlager für taktische Kernsprengköpfe vorgesehen für Kurzstreckenraketen, von denen ein Teil im Bedarfsfall von den sowjetischen Streitkräften an die Raketentruppen der NVA übergeben worden wären. Beide Anlagen befinden sich auf dem Gebiet des heutigen Land Brandenburg. Kernstück beider Anlagen sind jeweils 2 monolithische Lagerbunker. Projektant war zwar das Projektierungsbüro Süd, die Anlagen wurden schlussendlich jedoch nach Plänen eines sowjetischen Wiederverwendungsprojektes errichtet, baugleiche Bauwerke sind unter anderem in Polen und auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei zu finden. Die in der DDR befindlichen Anlagen wurden zwischen 1967 und 1968 errichtet. Beide Anlagen galten als Staatsgeheimnis und waren auch dementsprechend gesichert, eine HSA schützte den Kernbereich, überall sind kleine Postenbunker zur Verteidigung der Anlage zu finden.
Interessant ist ein Tunnel, der aus dem Keller des Stabsgebäudes in die Parkzone, also dem eigendlichen Bunkerbereich unter dem Zaun hindurch führt.

Die Beiden Lagerbunker selbst liegen um 90° gedreht zueinander im hinteren Bereich des Objektes. Sinn dahinter sollte sein, dass bei einer nahen Detonation eines Sprengkörpers immernoch eine Zugangsmöglichkeit zu den Bunkern gegeben sein sollte. Die Abmaße beider Bunker betragen etwa 39 m x 40 m, die Bodenplatte ist 90 cm stark, die Deckenstärke der Lagerkammern beträgt 90 cm, die des zentralen Umschlagraumes 80 cm. Zentral gelegen, die über 2 Etagen führende Umschlaghalle, an beiden Enden jeweils die Transportzugänge im Obergeschoss, geschützt mit immerhin 43 cm starken Druckschutztoren und versehen mit einem Tambour. Im Untergeschoss befanden sich auf einer Seite die 4 Lagerkammern für die nuklearen Gefechtsköpfe, laut P. Bergner fanden in jeder Kammer etwa 20 Sprengköpfe Platz, so dass insgesamt 160 Sprengköpfe im Objekt eingelagert werden konnten. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der Technikbereich, hier sind ELT, NEA und die Lufttechnischen Anlagen inklusive Filtereinrichtungen zu finden. Druckluftkompressoren sollten für den nötigen Überdruck im Bauwerk sorgen. Auch befindet sich hier noch ein Personenzugang. Die nötigen Räumlichkeiten zur Wartung und Inspektion der Sprengköpfe waren ebenfalls vorhanden, die Sprengköpfe sollen dazu allerdings meist in spezielle Anlagen in der Sowjetunion ausgeflogen worden sein.

Zum Zustand: Im Gegensatz zum Schwesterlager bei Stolzenhain sind die Bunker heute noch recht gut erhalten. Zwar haben die Sowjets bei ihrem Abzug das meiste Inventar mitgenommen, die Technik ist allerdings größtenteils noch gut erhalten geblieben. Zu verdanken ist dies sicherlich auch dem Umstand, dass die Anlage bis vor kurzem von einem Verein museal betrieben wurde, heute befindet sie sich in Privatbesitz und wird von einem Wachschutzunternehmen bewacht. Vereinzelt finden allerdings noch Sonderführungen statt, Interessenten sollten deshalb immer mal wieder bei www.hidden-places.net vorbeischauen, ob eine Führung in nächster Zeit statt findet.

 

 

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Plan: Bunker

 

 

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